Mitarbeiterführung 

Mitarbeiterführung Definition 

Mitarbeiterführung“, auch „Personalführung“ genannt, bezeichnet die aktive Einflussnahme auf das Verhalten der Arbeitskräfte eines Unternehmens, die auf das Erreichen eines gemeinsamen Ziels ausgelegt ist. 

Ziel der systematischen Führung ist es, der Arbeitnehmerin oder dem Arbeitnehmer systematisch unterstützend zur Seite zu stehen, um dadurch ihre oder seine Leistungsbereitschaft, Mitarbeitermotivation sowie Produktivität zu erhöhen. Das kann weitergehend zu einer Senkung der Fluktuationsrate sowie einer positiven Entwicklung des Betriebsklimas beitragen. 

Zum Whitepaper: 5 Tipps für Ihr Employer Branding

Mitarbeiterführung Instrumente

Um die Unternehmensziele in die Praxis umzusetzen, können Führungskräfte bei der Lenkung und Motivation der Arbeitskräfte auf verschiedene personalwirtschaftliche Instrumente zurückgreifen.

Dabei werden direkte und indirekte Führungsinstrumente voneinander differenziert:

Direkte Führungsinstrumente 

Mittels direkter Führungsinstrumente nimmt eine Führungskraft unmittelbar Einfluss auf das Verhalten der jeweiligen Arbeitnehmer*innen. Entsprechende Maßnahmen werden auch als klassische Führungsinstrumente bezeichnet.  Beispiele für direkte Führungsinstrumente sind: 

Indirekte Führungsinstrumente 

Indirekte Führungsinstrumente wirken nicht direkt auf eine Arbeitskraft ein, sondern sind viel eher darauf ausgelegt, das Arbeitsumfeld dieser so zu verändern, dass entsprechende Veränderungen einen Einfluss auf das Verhalten der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters haben. Zu den indirekten Führungsinstrumenten gehören beispielsweise: 

Mitarbeiterführung Führungsstile 

Autoritärer Führungsstil

Beim autoritären Führungsstil erfolgt laut Lewin eine deutliche Trennung zwischen den Mitarbeitern unterschiedlicher Hierarchiestufen. Während die Unternehmensleitung sämtliche Entscheidungen allein trifft, sind die Mitarbeiter für die Ausführung dieser Managemententscheidungen zuständig. Kritik von Seiten der Mitarbeiter ist dabei unerwünscht. Insgesamt wird bei diesem Führungsstil sehr wenig auf die Bedürfnisse sowie Anforderungen der Mitarbeiter eingegangen, sodass ein sehr distanziertes Verhältnis zwischen den einzelnen Hierarchiestufen herrscht. 

Kooperativer Führungsstil

Im Gegensatz zum autoritären Führungsstil haben die Mitarbeiter bei der kooperativen Führungstechnik die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Es geht also vornehmlich um die Zusammenarbeit zwischen einer Führungskraft und ihrem Team. Die Tätigkeiten dieser Führungspersönlichkeit sind dabei vor allem das Delegieren der anfallenden Aufgaben sowie die Förderung der Mitarbeitermotivation. Von den Arbeitnehmern wird entsprechend ein gewisses eigenverantwortlichen Arbeiten erwartet. 

Laissez-Faire Führungsstil

Der Laissez-Faire-Führungsstil ist als das völlige Gegenteil des autoritären Stils definiert. Die Arbeitnehmer haben hier völlige Entscheidungsfreiheit, also einen sehr großen Handlungsspielraum. Sämtliche anfallenden Entscheidungen werden im Team getroffen, und die Aufgaben werden frei, ohne Eingreifen der Führungskraft, gestaltet. 

Autokratischer Führungsstil

Der autokratische Führungsstil beschreibt die unumstrittene Alleinherrschaft der Unternehmensleitung. Hier liegen also strenge Hierarchiestrukturen zugrunde, die sich beispielsweise in der ständigen Kontrolle der Mitarbeiter äußern sowie darin, dass Arbeitnehmer in keinem Fall in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Von den Mitarbeitern wird entsprechend Untergebenheit, Gehorsam sowie Disziplin gefordert. 

Patriarchalischer Führungsstil

Auch beim patriarchalischen Führungsstil liegt die alleinige Entscheidungsgewalt bei der als „Patriarch“ bezeichneten Führungsperson. Im Unterschied zum Alleinherrscher des autokratischen Führungsstils zeichnet sich der Patriarch jedoch durch eine väterliche Güte und Wohlwollen gegenüber den Mitarbeitern aus. Er hegt ihnen gegenüber ein gewisses Verantwortungsgefühl. Auch hier sollen die Arbeitnehmer unterwürfig und gehorsam sein. 

Bürokratischer Führungsstil

Der bürokratische Führungsstil ist oft bei Behörden, Ämtern sowie Ministerien vorzufinden. Hier liegt sämtliche Macht in den Strukturen und ist nicht an bestimmte Personen gebunden. Da Führungspositionen oft nur auf Zeit vergeben werden, herrscht eine hohe Austauschbarkeit. 

Entscheidungen werden auf Basis vorgefertigter Regeln, Gesetze und Vorschriften getroffen, es gibt also für sämtliche Situationen klare Richtlinien. 

Charismatischer Führungsstil

Charismatische Führungskräfte können Mitarbeiter oft besonders gut motivieren und fungieren darüber hinaus als Vorbild. Sie selbst sind oft durch eine hohe Motivation sowie großes Selbstbewusstsein ausgezeichnet. Der charismatische Führungsstil basiert also vollkommen auf dem Charisma und der Ausstrahlung des Vorgesetzten. 

Führungsstile nach Horst-Joachim Rahn

Der deutsche Betriebswirt, Hochschullehrer und Schriftsteller Horst-Joachim Rahn gilt als Begründer der gruppenorientierten Führungsstile sowie der systemorientierten Personalführung. In diesem Zusammenhang vertritt er die Grundannahme, dass jeder Mitarbeiter anders sei, weshalb er auch anders als seine Teammitglieder geführt werden müsse. Er richtet sich also an jedes Mitglied einer Gruppe individuell. Um diese Individualität bezüglich des entsprechenden Führungsstils umsetzen zu können, braucht eine Führungskraft – laut Rahn – deshalb zwangsläufig drei spezielle Eigenschaften: 

  1. Analysefähigkeit
  2. Beobachtungsgabe
  3. Empathie

Fördernder Führungsstil

Der fördernde Führungsstil richtet sich in erster Linie an besonders leistungsstarke Mitarbeiter. Sie sollen durch zusätzliche Kompetenzen und Verantwortung weiter motiviert werden. 

Anspornender Führungsstil

Im Rahmen des anspornenden Führungsstils sollen leistungsschwächere Arbeitnehmer durch das Messbarmachen von Leistungen animiert werden. Dazu werden in speziellen Mitarbeitergesprächen individuell strukturierte Ziele festgelegt.

Bremsender Führungsstil

Unruhestifter, die die Arbeitsatmosphäre negativ beeinflussen, sollen durch den Einsatz von Strenge sowie Autorität kontrolliert werden. 

Wertschätzender Führungsstil

Der wertschätzende Führungsstil zielt darauf ab, Mitarbeiter, die zu einer positiven Grundstimmung beitragen, indem sie beispielsweise den Teamzusammenhalt stärken, mit Anerkennung zu loben. 

Integrierender Führungsstil

Der integrierende Führungsstil findet oft bei neuen Mitgliedern sowie Außenseitern Anwendung. Hierbei geht es um das schrittweise erfolgende Heranführen an die Gruppe sowie um das Anbieten von Hilfe und Unterstützung. 

Ermutigender Führungsstil

Im Rahmen des ermutigenden Führungsstils sollen schüchterne/stille Teammitglieder motiviert werden. Dies erfolgt vor allem durch das Zeigen von Verständnis, Empathie und Menschlichkeit. 

Zum Whitepaper: 5 Tipps für Ihr Employer Branding