Zielvereinbarung
Zielvereinbarung Definition
Eine Zielvereinbarung ist Teil des Konzepts „Management by Objectives“, was im Deutschen so viel bedeutet, wie „Führen durch Zielvereinbarungen“. Konkret ist entsprechende Vereinbarung eine Einigung zwischen mehreren Parteien, normalerweise einer Führungskraft sowie einem Teammitglied, bezüglich verschiedener Ziele, die von jener beschäftigten Person in einem zuvor festgelegten Zeitraum erreicht werden sollen. Am Ende der jeweiligen Zeitperiode erfolgt eine Reflexion, in der das Erreichen der Ziele sowie Arbeitsergebnisse analysiert werden. Entsprechendes Gespräch bildet die Basis für zukünftige Zielvereinbarungen.
Case Study:
Hammerer Aluminium Industries
Qualitative und Quantitative Ziele
Zur Messung und Festlegung der Ziele können sowohl harte Kriterien, wie beispielsweise der Umsatz, als auch weiche Kriterien, wie unter anderem kundenorientiertes Verhalten, gewählt werden. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, zwischen quantitativen und qualitativen Zielen zu unterscheiden. Während quantitative Ziele oft anhand der sogenannten Key Performance Indicators, also anhand konkreter Zahlen definiert werden, ist das Messen qualitativer Ziele deutlich schwieriger, da es sich hier ausschließlich um weichere Kriterien handelt. Trotzdem ist die Festlegung beider Zieltypen gleichermaßen von Relevanz.
Arten von Zielen
Anhand der Unterscheidung zwischen qualitativen sowie quantitativen Zielen lassen sich drei konkrete Kategorien von Zielen ableiten, die sämtliche Unterziele umfassen.
- Verhaltensbezogene Ziele
→z.B. Festlegung einer Zeitspanne zur Beantwortung von Bewertungen oder Anfragen
- Aufgabenbezogene Ziele
→z.B. Senkung der Fluktuationsrate um einen festgelegten Prozentsatz/ Senkung der Unfallrate ebenfalls um einen festgelegten Prozentsatz
- Entwicklungsbezogene Ziele
→z.B. Teilnahme an verschiedenen Weiterbildungsmaßnahmen
Zielvereinbarungsprozess
Damit entsprechende Zielvereinbarungen erfolgreich sind, ist es wichtig, dass die Ziele gut durchdacht sowie strategisch geplant sind. Um dies sicherzustellen, setzt sich der Festlegungsprozess aus mehreren Stufen zusammen.
- Vorbereitung
- Zielvereinbarungsgespräche
- Hier geht es in erster Linie um die Darlegung von Zielvorstellungen sowie die schriftliche Festlegung konkreter, strategisch geeigneter Ziele
- Zwischengespräche/ Statusgespräche
- Eine Zwischenreflexion anhand erster Daten ist wichtig, um Anpassungen sowie Veränderungen an den Zielen vornehmen zu können, sollten diese zuvor zu ambitioniert formuliert worden sein oder sollten sich unternehmerische Änderungen ergeben haben.
- Datenerhebung
- Zielerreichungsgespräch
- Aufgabe des Zielerreichungsgesprächs ist eine detaillierte Prüfung des Erreichens der Ziele sowie eine Analyse der Gründe im Falle von Abweichungen.
SMART-Formel
Die sogenannte SMART-Formel beschreibt spezifische Anforderungen an entsprechend festgelegte Ziele, die nicht nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Ziele erreicht werden, sondern darüber hinaus weitere positive Effekte erzielen sollen.
Spezifisch
Spezifisch bedeutet, dass sämtliche Ziele konkret, verständlich und nachvollziehbar sein sollten. Das zeigt sich zum einen darin, dass jegliche Beschlüsse schriftlich festgehalten werden und zum anderen in deutlichen sprachlichen Formulierungen.
Messbar
Eine gewisse Messbarkeit ist besonders bei quantitativen Zielen wichtig. Hier wird die Basis von entsprechenden Key Performance Indicators gebildet.
Anspruchsvoll
Auf inhaltlicher Ebene ist es maßgeblich, dass die Ziele attraktiv, motivierend sowie herausfordernd für die Arbeitnehmer*innen sind.
Realistisch
Zwar ist das ideale Ziel anspruchsvoll, trotzdem sollte die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter nicht überfordert werden, da dies schnell zu anhaltender Demotivation führen kann. Wichtig ist also, dass das individuelle Leistungspotenzial einer jeden beschäftigten Person bei der Formulierung der Ziele Beachtung findet.
Terminiert
Damit die Erfassung sowie Analyse des Erreichens der Ziele effektiv erfolgen kann, ist die Definition eines klaren Zeitraums ausschlaggebend. Dies kann beispielsweise im Rahmen der Vorgabe eines Erfüllungszeitpunkts geschehen.
Zielvereinbarung Tipps
- Ziele sollten unabhängig von dritten sein, damit die Zielerreichung tatsächlich im Einflussbereich der angestellten Person liegt.
- Der Umfang der Ziele sollte idealerweise auf drei bis maximal fünf Ziele beschränkt werden, damit die Arbeitnehmer*innen ihren Fokus nicht verliert.
- Regelmäßige Zwischengespräche helfen dabei, die Mitarbeitermotivation aufrecht zu erhalten. Idealerweise werden erreichte Meilensteine und Leistungsschritte schriftlich festgehalten.
Zielvereinbarung häufige Fehler
- Festlegung zu vieler Ziele auf einmal
- Der mit den einzelnen Zielen verbundene Aufwand wird unterschätzt
- Die Ziele orientieren sich nicht an den vorhandenen zeitlichen und finanziellen Ressourcen
- Es erfolgt keine Hierarchisierung/ Priorisierung der Ziele untereinander
- Die Ziele sind untereinander nicht miteinander abgestimmt
- Die Ziele werden nicht konkret genug formuliert
- Die Ziele werden mit konkreten Maßnahmen verwechselt
- Arbeitnehmer*innen werden in die Festlegung entsprechender Ziele unzureichend einbezogen
Zielvereinbarung Vor- und Nachteile
Vorteile
- Priorisierung der Aufgaben
- Motivationssteigerung
- Mehr Selbstständigkeit und Verantwortung für die Arbeitnehmer*innen
- Transparenz & Klarheit in Arbeitsprozessen
- Schaffung von Verbindlichkeit
Nachteile
- Erhöhung des Leistungsdrucks
- Einschränkung der Kreativität
- Eventuell Verschlechterung des Arbeitsklimas
- Demotivierung und Leistungsabfall bei nicht Erreichen der Ziele