Jobsharing
Jobsharing Definition
Jobsharing ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei oder mehr Arbeitnehmer*innen eine Vollzeitstelle teilen. Im Unterschied zur Teilzeitstelle teilt beim Jobsharing nicht das Unternehmen eine Vollzeitstelle in zwei gleichwertige Arbeitsplätze auf, sondern die Aufteilung der Aufgaben sowie Verantwortungen liegt genauso wie die Aufteilung der Arbeitszeiten bei den Arbeitskräften.
Case Study:
Unternehmensgruppe Theo Müller - Müllermilch
Jobsharing Untermodelle
Job-Splitting
Dem klassischen Modell der Teilzeitarbeit kommt das Job-Splitting am nächsten. Hier wird üblicherweise ein Vollzeitarbeitsplatz in zwei oder mehr gleiche Teile aufgeteilt, und die Mitarbeiter*innen erhalten alle einzelne Arbeitsverträge. Sie arbeiten weitestgehend unabhängig voneinander, verrichten jedoch oft sehr ähnliche Arbeit.
Job Pairing
Auch hier wird eine Vollzeitstelle in zwei oder mehr gleichwertige Stellen aufgeteilt, jedoch arbeiten die Arbeitnehmer*innen hier nicht unabhängig voneinander, sondern gemeinsam an ihren Aufgaben sowie Projekten. Dementsprechend wird hier auch die volle Verantwortung gemeinsam getragen.
Top Sharing
Beim Top Sharing handelt es sich um die Aufteilung von Führungspositionen und die Besetzung dieser durch mehrere verschiedene Führungskräfte. Wichtige Entscheidungen werden im Team getroffen, wodurch die gesamte Verantwortung von allen gemeinsam getragen wird.
Jobsharing Voraussetzungen
Nicht jede*er Arbeitnehmer*in ist gleichermaßen für das Konzept des Jobsharings geeignet. Folgende Charakteristika sind für die erfolgreiche Arbeit im Rahmen jenes Arbeitszeitmodelles unumgänglich:
- Organisationsfähigkeit
… ist für die sinnvolle Teilung von Aufgaben sowie Organisation von Abläufen maßgeblich.
- Kommunikationsfähigkeit
… ist wichtig für die tägliche Absprache sowie den regelmäßigen Austausch von Informationen mit der Partnerin oder dem Partner, sodass alle immer auf dem aktuellsten Stand sind.
- Vertrauen
… ist für die Zusammenarbeit unumgänglich, da gemeinsam Verantwortung getragen wird. Darüber hinaus müssen die Jobsharer regelmäßig miteinander interagieren und auch mit gegenseitiger Kritik umgehen können.
- Kompromissbereitschaft
… ist gerade dann wichtig, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt.
Jobsharing Vor- & Nachteile
Vorteile
Für Mitarbeiter*innen | Für Unternehmen |
Möglichkeit von Teilzeitarbeit → dadurch Möglichkeit der besseren Vereinbarung von Karriere und Familie, Möglichkeit der berufsbegleitenden Weiterbildung sowie mehr Freizeit | Höhere Mitarbeiterzufriedenheit, dadurch: → geringere Fluktuationsrate → mehr Motivation & dadurch bessere Leistungen |
Unterstützung durch Jobsharing Partner*in; gemeinsames Tragen der Verantwortung | Leichter Ausgleich im Krankheitsfall |
Viel Kommunikation durch ständigen Austausch | Verbesserung der Arbeitgebermarke |
Stärkere Unternehmensbindung durch höhere Mitarbeiterzufriedenheit | Doppeltes Fachwissen in einer Position |
Mehr Spaß am Job | Verringerte Fehlerquote durch „Vier-Augen-Prinzip“ |
Verschiedene Blickwinkel bei Problemlösung |
Nachteile
- Höhere Lohn- Lohnnebenkosten
- Höherer Verwaltungs-/Organisationsaufwand
- Kontraproduktivität, wenn Stelleninhaber*innen unterschiedlicher Meinung sind oder unterschiedliche Ziele verfolgen
- erhöhtes Konfliktpotenzial
- Möglicherweise erschwerte partnerübergreifende Kommunikation im Team
- Absprachen kosten Zeit