Arbeitszeitkonto
Arbeitszeitkonto Definition
Das sogenannte Arbeitszeitkonto gilt als Steuerungselement für flexible Arbeitszeiten.
Auf einem solchen Konto kann anstelle von Geld Arbeitszeit, die über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinausgeht, gutgeschrieben werden. Für diese Mehrarbeit wird dann kein Lohn oder Überstundenzuschlag ausgezahlt, sondern Arbeitszeit angespart. Diese Zeit kann genutzt werden, sollte ein*e Arbeitnehmer*in mal weniger arbeiten, als vereinbart. Mitarbeiter*innen können also mal mehr und mal weniger arbeiten, wodurch das Monatsgehalt trotzdem konstant bleibt.
Idealerweise wird bei Einführung eines solchen Arbeitszeitkontos ein Ausgleichszeitraum vereinbart, in dem die Arbeitskraft die Überstunden abbauen muss, ehe sie verfallen. In Zusammenhang damit wird zwischen Kurzzeitkonten und Langzeitkonten unterschieden. Während Kurzzeitkonten eine Laufzeit von bis zu 12 Monaten haben, in der die Überstunden angesammelt und wieder abgebaut werden müssen, ist die Gültigkeit der Langzeitkonten bedeutend länger. Die hier angesparten größeren Summen an Überstunden können dann beispielsweise im Rahmen von Frührente, Sabbaticals oder für verlängerte Elternzeiten eingesetzt werden.
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Variation „Ampelkonto“
Ein sogenanntes Ampelkonto unterteilt das Arbeitszeitkonto in drei Phasen, angelehnt an die allgemeingültigen Ampelphasen. Dadurch soll eine Achtsamkeit hinsichtlich des Aufbaus an Überstunden geleistet werden, sodass eine Ansammlung, die im schlimmsten Fall nicht mehr abbaubar ist, nicht unbemerkt bleibt.
Vorteile Arbeitszeitkonto
Vorteile Arbeitgeber*in
- Höhere Flexibilität entsprechend der Auftragslage
- Überstundenzuschläge entfallen
- Gehaltszahlungen bleiben konstant
- monatliche Anpassung der Gehaltszahlung sowie Sozialabgaben entfallen
Vorteile Arbeitnehmer*in
- Arbeitsvorgänge können nach innerer Logistik statt nach Arbeitszeit abgeschlossen werden
- dadurch höhere Flexibilität
- Ansparen von Zeit erleichtert frei nehmen aus persönlichen Gründen
- Oft bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Ausgeglichene Gehaltszahlungen
Nachteile Arbeitszeitkonto
Nachteile Arbeitgeber*in
- Genaue Arbeitszeitmessung nötig
- Gefahr, dass angesammelte Arbeitszeit betriebswirtschaftliche Probleme hervorruft
Nachteile Arbeitnehmer*in
- Keine Auszahlung von Überstundenzuschlägen
- Beschäftigte Personen gehen mit Ableistung von Überstunden in Vorleistung
- Konfliktpotenzial zwischen Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in durch verschiedene Interessen beim Auf- und Abbau von Überstunden