Blogparade: „Erwartungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2021“

Ein Aufruf von employer-branding-now brachte mich zum Nachdenken: Hat Corona etwas an den Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Arbeitsjahr 2021 verändert?

Ein Aufruf von employer-branding-now brachte mich zum Nachdenken. Durch Corona haben sich auch im Arbeitsleben viele Rahmenbedingungen immer wieder geändert, so dass Arbeitgeber sich regelmäßig neu justieren mussten. Neben Unsicherheiten und Herausforderungen führe das aber auch zu neuem Wissen und Erkenntnissen mit langfristigen Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Es folgt ein Aufruf zu einer Blogparade mit der Überschrift „Erwartungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2021“.

Und so sitze ich nun hier und muss schmunzeln. Denn genau über diese Erwartungen habe ich im letzten Jahr oft mit Ex-Kollegen gesprochen. Kurz zu mir: Nachdem ich 27 Jahre in mehreren Großkonzernen gearbeitet habe, bin ich nun seit zwei Jahren PR-Manager bei persomatch, einem Startup-Unternehmen. Von Anfang an im Home Office, weil ich meine Arbeit ziemlich unabhängig von meinen anderen Kollegen erledigen kann. Und weil – anders als ich das bisher im Konzern erfahren habe – hier das Ergebnis zählt und nicht die stumpfe Anwesenheit. Auch meine Kollegen arbeiten sehr flexibel, mal im Home Office, mal im Büro (wir haben in der Tat ein sehr schönes und modernes Büro, groß und lichtdurchflutet!). So, wie es gerade nötig ist und passt.

Aber zurück zum Thema: Corona. Mit Beginn der Pandemie sind mir ganz wesentliche Unterschiede aufgefallen: Wie habe ich die Zeit bei meinem Startup-Arbeitgeber erlebt, und wie hat es sich für meine Ex-Kollegen in verschiedenen Großkonzernen angefühlt?

Kommunikation während der Pandemie

Es fing schon bei der Kommunikation an. Auf meine bange Frage, wie es der Firma gehe, sagte mir mein Chef jeden Tag „Wir bemerken Auswirkungen durch Corona auf unser Tagesgeschäft. Aber wir bekommen noch genügend Aufträge, und auch so haben wir noch viele Dinge zu tun, für die wir die jetzige Zeit nutzen können. Mach‘ Dir keine Sorgen, wir wuppen das!“

Ganz anders bei meinen Kollegen in den Konzernen. Hier wurde sofort Panik verbreitet. Das Geschäft sei unter diesen Bedingungen nicht aufrecht zu halten. Man müsse sofort agieren, bevor man reagieren müsse. Stellen müssen abgebaut werden, und viele Bereiche müssen umstrukturiert werden. Diese Art der Kommunikation gibt einem kein Gefühl der Sicherheit.

Vertrauen in die Mitarbeiter

Auch das Thema Home Office wurde sehr unterschiedlich behandelt. Bei uns war es ja schon von jeher etabliert: Jeder arbeitet dort, wo es gerade nötig ist und passt. Alle Kollegen machen ihren Job gerne, und unser Chef hat vollstes Vertrauen in uns, dass wir, egal wo, unser Bestes geben und die Firma nach vorne bringen. Im Konzern hingegen gab es schwierige Diskussionen. Als feststand, dass man die Arbeit im Büro nicht mehr aufrecht halten konnte, gab es viele Gespräche darüber, wie die Teamleads kontrollieren können, dass die Mitarbeiter auch wirklich arbeiten.

Kreativ werden, wenn sich Umstände verändern

A propos Arbeit: Ja, wir haben bemerkt, dass die Zeit für unsere Kunden herausfordernd ist. Doch wir haben uns der Situation angenommen und festgestellt, dass auch trotz Corona noch viel passiert! Statt Vorträge im Präsenz-Modus haben wir vermehrt Webinare gegeben. Corona-bedingt haben wir Veränderungen im Internet-Suchverhalten der Menschen bemerkt, die uns wichtige Erkenntnisse gebracht haben – so konnten wir den systemrelevanten Branchen (Krankenpflege, Altenpflege, Einzelhandel …) wichtige Tipps fürs Recruiting geben. Wir haben uns auf Dinge fokussiert, die wir „immer schon mal machen wollten“. Unser Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin waren zu Studienzeiten Stipendiaten beim Studienfonds OWL. Nun fördert unsere Firma einen Studenten und wir können der Region etwas zurückgeben. Auch wollte unser Geschäftsführer schon immer ein Buch schreiben. Jetzt hat er es getan, ein inspirierendes Werk übers Gründen. All das waren Themen, die für mich als PR-Manager sehr dankbar bearbeitet werden konnten. Systemseitig haben wir schon länger geplante Verbesserungen vorgenommen, und unsere Vertriebsmitarbeiter haben viel telefoniert und in langen und intensiven Gesprächen über unser Angebot informiert. All das führte dazu, dass wir neue Mitarbeiter eingestellt und unseren Vorjahres-Umsatz toppen konnten – trotz Corona.

Meine Ex-Kollegen waren hingegen anfangs rat- und auch arbeitslos … denn viele ihrer üblichen Aufgaben machten erst einmal keinen Sinn mehr. So haben sie wochenlang eine Video-Konferenz nach der anderen gehabt, um die jeweiligen Geschäftsbereiche neu zu sortieren und zu überlegen, wie man mit der Geschäftsidee auf die Pandemie reagieren kann, um doch noch Umsatz zu machen.

Verantwortung übernehmen

In unserem Startup-Unternehmen spürt man, dass sich jeder verantwortlich fühlt. Wenn das Büro einen persönlichen Besuch braucht, sei es, um das Wasser laufen zu lassen oder um die Post zu sichten, dann macht es derjenige, bei dem es gerade am besten passt. Egal, ob Werkstudent oder CEO. Manche meiner Ex-Kollegen haben von ihren Vorgesetzten in den ersten Monaten kaum etwas gehört … da fehlte definitiv das Gefühl der Verbundenheit.

Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Ich möchte jetzt hier kein Loblied auf die Startups singen und auch keine Verteufelung von Konzernen betreiben. Beide haben ihre Daseinsberechtigung, und beide haben Vor- und Nachteile. Durch die Pandemie hat sich aber herausgestellt, dass auch die Großen von den Kleinen eine Menge lernen können:

  • Offene und ehrliche Kommunikation
  • Positive Stimmung schaffen
  • Vertrauen in die Mitarbeiter setzen
  • Großzügig sein
  • Umdenken, sich von eingefahrenen Mustern lösen
  • Flexibel sein, sowohl was Arbeitsbedingungen als auch das geschäftliche Treiben betrifft

Das ist es, was Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber erwarten. Immer, und in schwierigen Zeiten besonders.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Blogparade von employer-branding-now!

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