Bitte stell Dich kurz vor: Name, Alter, momentane berufliche Tätigkeit
Mein Name ist Lara von Petersdorff, ich bin 28 Jahre alt und die Gründerin & Geschäftsführerin von Evermood.
Wie bist Du auf die Idee Deines/Eures Startups gekommen?
Den Grundstein hat eine persönliche Erfahrung gelegt. Durch einen persönlichen Konflikt am Arbeitsplatz und die damit verbundene Erfahrung kam uns die Idee einer Plattform, wo sich Mitarbeitende rund um die Uhr anonym informieren und mitteilen können, ganz egal ob es sich um Konflikte im Team, Stress, Burnout, Frust, Depression, Sucht oder Fehlverhalten wie Mobbing und Belästigung handelt. So wurde die Idee geboren, etwas in dieser Richtung zu entwickeln.
Was genau ist Deine Geschäftsidee, und was ist daran neu?
Evermood bietet Unternehmen eine Software-Lösung im Bereich der mentalen Gesundheit. Wir revolutionieren das, was HR früher klassischerweise in Form von Seelsorge-Hotlines oder anderen EAPs (Employee Assistance Programs) bei seelischen Problemen der Mitarbeiter angeboten hat. Mit Evermood ist das Ganze niederschwelliger, digitaler und ganzheitlicher. Wir bieten z. B. pro Jahr mehr als 150 virtuelle Veranstaltungen an. Beispielhafte Themen sind u.a. Umgang mit Stress, Burnout, Ängsten, Depression, Trauer, Mobbing, Sucht oder Pflege. Darüber hinaus stellen wir eine ganzheitliche Mediathek mit über 350 Kurzvideos zur Verfügung, über die man permanent Expertenwissen abgreifen kann. Abschließend können Mitarbeitende natürlich auch persönliche 1 : 1 Beratungen mit Psychologinnen oder Psychologen buchen. Mit Evermood können Unternehmen und deren Mitarbeiter sehr einfach über das gebündelte Angebot verfügen.
Wie verdienst Du damit Geld?
Für unsere Software-Services nehmen wir eine Lizenzgebühr, sie startet für kleine Unternehmen bereits bei 199 Euro/Monat. Damit haben die Unternehmen und die Mitarbeiter Zugriff auf Veranstaltungen, auf den gesamten Content. Für die Psychologenberatung kann man sich bei uns Kontingente kaufen oder aber bestehende Hotlines oder Sozialberatung einbinden.
Was war bisher Dein größter Rückschlag?
Ein Jahr nach unserer Gründung haben wir festgestellt, dass wir unser gesamtes Produkt komplett umgestalten müssen, wir mussten also in allen Belangen noch einmal ganz von vorne anfangen. Das war schon sehr frustrierend.
Wo siehst Du Dich mit Deinem Startup in fünf Jahren?
Unsere Produkte sind noch einmal deutlich weiterentwickelt (wir arbeiten gerade an Bausteinen wie „Umfragen“ und einem „Marktplatz“), und in Europa sind wir der größte Wellbeing-Anbieter.
Was möchtest Du anderen Gründern mit auf den Weg geben?
Iterieren und dranbleiben! Hört den Kunden immer wieder zu, dadurch wird euer Produkt besser und besser!
Wenn Du drei historische Personen oder Prominente zum Essen einladen dürftest, welche wären das?
Als erstes würde ich gerne Michelle Obama zum Essen einladen, sie ist einfach eine Kämpfernatur für das Thema Gleichberechtigung. Janina Kugel fasziniert mich auch. Sie ist eine der erfolgreichsten Managerinnen unserer Zeit und steht für eine höhere Frauenquote in den Führungsetagen, Diversität und mehr Flexibilität in der Arbeitswelt. Als Dritten würde ich gern Ray Dalio einladen, einen der besten Hedgefonds-Manager der Welt. Ich empfinde ihn als Unternehmer sehr inspirierend.
Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern dürftest – was wäre das?
Das mag jetzt vielleicht nicht sehr originell klingen, aber eine Welt, die politische Sicherheit, einen gewissen Hygienestandard und genug zu Essen und zu Trinken für alle bereithält, ist für mich erstrebenswert.
Welches war das schönste Kompliment, das Du in letzter Zeit bekommen hast?
Eine Mitarbeiterin, die beschlossen hat, unser Unternehmen zu verlassen, sagte mir, dass sie total an den Erfolg von Evermood glaube, und dass das bei uns bisher der schönste Arbeitsplatz war, gerade in Sachen Stimmung und Kompetenzen, an dem sie je gearbeitet habe. Das hat mich sehr stolz gemacht und gefreut.