Vorgesetztenbeurteilung
Vorgesetztenbeurteilung Definition
Der Ausdruck „Vorgesetztenbeurteilung“ beinhaltet sämtliche Verfahren und Prozesse, die darauf ausgelegt sind, dass Arbeitnehmer*innen die ihnen direkt vorgesetzte Person insbesondere im Hinblick auf ihr Arbeits- und Führungsverhalten anhand festgelegter Kriterien beurteilen.
Besonders in Unternehmen mit einer offenen Führungskultur, aber auch dann, wenn viel in einzelnen Teams oder Projektgruppen gearbeitet wird, kann das Durchführen einer entsprechenden Beurteilung sinnvoll sein, um dadurch Führungsinstrumente wie Zielvereinbarungsgespräche oder Mitarbeitergespräche komplementär zu ergänzen.
Vorgesetztenbeurteilungen zielen in erster Linie darauf ab, das Verhältnis zwischen beschäftigten Personen und Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu verbessern. Das kann dazu beitragen, dass die Führungskraft ihr Führungsverhalten an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen anpasst und neue Führungsqualitäten entwickelt, die wiederum zu einer Leistungssteigerung und Erhöhung der Zufriedenheit auf Seiten der Mitarbeiter*innen beitragen. Darüber hinaus kann auch nach der Vorgesetztenbeurteilung, ähnlich wie nach der Mitarbeiterbeurteilung, ein Stärken-Schwächen-Profil erstellt werden, anhand dessen individuell angepasste Entwicklungsmaßnahmen festgelegt werden können.
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Vorgesetztenbeurteilung Erfolgsbedingungen
- Der Einsatz der Methode ist besonders dann sinnvoll, wenn zu Beginn eine klare Zielsetzung kommuniziert wird und die eingegangenen Ergebnisse in einer systematischen Ergebnisanalyse ausgewertet werden.
- Die jeweilige Führungskraft sollte Kritik gegenüber offen sein und prinzipiell willig, sich intensiv mit ihr auseinander zu setzten. Dazu zählt auch, dass sie bereit ist, den eigenen Führungsstil gegebenenfalls zu verändern und sich selbst mit Entwicklungsmaßnahmen auseinanderzusetzen.
- Bei der Vorgesetztenbeurteilung ist das Gewährleisten von Anonymität besonders wichtig, um dadurch sicherstellen zu können, dass Arbeitnehmer*innen ehrliches Feedback geben.
- Im Idealfall gibt eine neutrale Person, wie beispielsweise ein*e externe*r Unternehmensberater*in der Führungskraft nach Durchführung der Beurteilung Feedback, bevor auch die Mitarbeiter*innen in die Kommunikation der Ergebnisse der Vorgesetztenbeurteilung einbezogen werden.
- Um Führungsveränderungen systematisch zu protokollieren, ist es sinnvoll, die Vorgesetztenbeurteilung in regelmäßigen zeitlichen Intervallen zu wiederholen.
Vorgesetztenbeurteilung Vor- und Nachteile
Vorteile
- Verbesserung der Führungsbeziehungen zwischen Arbeitnehmer*in und Führungskraft
- Verbesserung des Arbeitsklimas
- Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit
- Erhöhung unternehmensinterner Transparenz
- Verbesserung der Kommunikation
- Verbesserung der Führungsqualität
- Frühes Erkennen von Konfliktpotenzial
Nachteile
- Finanzielle Belastung bei Durchführung, vor allem unter Einbezug externer Dienstleister*innen
- Führungsperson eventuell nicht bereit, das eigene Verhalten zu ändern
- eventuell persönliche negative Konsequenzen für die Führungsperson