Vergütungssystem
Vergütungssystem Definition
Die Entlohnung der Arbeitnehmer*innen in einem Unternehmen kann auf Basis verschiedener Vergütungssysteme erfolgen. Das heißt, die einzelnen Vergütungssysteme regeln eine systematische, gerechte Entlohnung.
Welches Vergütungssystem dabei für ein Unternehmen sinnvoll ist und Vorteile wie beispielsweise die langfristige Motivation der Mitarbeiter*innen bringt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Höhe sowie Form der Vergütung werden in der Regel in sogenannten Vergütungsverfahren konkret festgelegt.
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Vergütungssystem Funktion und Ziele
Steuerungs- und Anreizfunktion
Die Steuerungs- und Anreizfunktion eines Vergütungssystems bewirkt, dass Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter*innen von Motivatoren wie beispielsweise individuellen finanziellen Vorteilen vergrößert werden, sodass das jeweilige Vergütungssystem eine maßgebliche Rolle im Bereich der Mitarbeitermotivation spielt.
Verteilungsfunktion
Bei der Verteilungsfunktion wird das Ziel verfolgt, ein leistungsgerechtes Einkommen der Arbeitnehmer*innen zu garantieren.
Innovationsfunktion
Den Punkt der Innovationsfunktion erfüllt ein Vergütungssystem, wenn Innovationsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens durch die Vergütung gefördert und ausgebaut werden.
Verschiedene Vergütungssysteme
Gehalt mit einem variablen Anteil
Hinter dieser Variante verbirgt sich die Kombination eines festen Lohns mit einem variablen zusätzlichen Lohn. Praktisch wird dies oft so umgesetzt, dass ein*e Mitarbeiter*in zu Jahresbeginn in einem Mitarbeitergespräch nach ihren oder seinen eigenen Gehaltsvorstellungen gefragt wird. Durch entsprechendes Mitspracherecht erhält die beschäftigte Person die Möglichkeit, ihre Entlohnung sowie ihren Arbeitsaufwand in gewissem Maße selbst festzulegen. Je nach individuellem Lohnwunsch sinkt oder steigt der variable Anteil. Konkret heißt das, dass die Arbeitskraft eine gewisse Erwartungshaltung erfüllen muss, ihren eigenen Verdienst jedoch jederzeit durch gute Arbeitsleistung erhöhen kann.
Freie Wahl der Entlohnung
Hierbei entscheidet die mitarbeitende Person selbst, wie sie entlohnt werden möchte. Um eine entsprechende Entscheidung zu ermöglichen, werden ihr dafür anonymisierte Gehaltslisten sowie Kennzahlen bereitgestellt. Darüber hinaus führt die entsprechende Arbeitskraft Gespräche mit mindestens drei festangestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Das alles soll dazu führen, dass die angestellte Person grob einschätzen kann, welche Gehaltsoptionen bestehen. Auf Basis dieses Wissens kann sie dann eine Gehaltsforderung stellen.
Das strukturierte System
Der Ausdruck „strukturierte Vergütungssysteme“ beschreibt die klassischen Vertrags- und Tariflöhne. Diese bringen für die Arbeitgeber*innen den Vorteil mit sich, dass der jeweilige Verwaltungs- und Planungsaufwand sehr gering ist. Für die Arbeitnehmer*innen ist bei diesem Vergütungssystem von Vorteil, dass sie nicht unter Leistungsdruck stehen, da ihre monatliche Entlohnung nicht von den von ihnen erbrachten Leistungen abhängig ist. Das bedeutet jedoch auch, dass individuell gute Arbeitsleistungen kaum honoriert werden.
Proaktive Gehaltserhöhung
Dieses Vergütungssystem besteht aus der Zahlung eines festen Gehalts, das jedoch in regelmäßigen Abständen systematisch erhöht wird. Dadurch können höhere Gehaltsforderungen verhindert und trotzdem die Steigerung von Mitarbeitermotivation und Leistungsbereitschaft erreicht werden.
Akkordlohn, Zeitlohn und Prämienlohn
Innerhalb dieser drei Vergütungssysteme beruht die Entlohnung auf der individuellen Leistung der Mitarbeiter*innen. Dadurch, dass die jeweilige Arbeitskraft ihren Lohn somit selbst beeinflussen kann, erfolgt hier oft eine starke Arbeitnehmermotivation. Es kann jedoch auch passieren, dass durch den entstehenden Leistungs- und Zeitdruck die Qualität der Arbeit teilweise stark vermindert wird.
Von Vorteil für das Unternehmen ist bei diesem Vergütungssystem, dass nur das vergütet wird, was auch tatsächlich geleistet wird, wodurch es zu finanziellen Einsparungen kommen kann.