Motivierende Personalführung
Motivierende Personalführung Definition
Bei der motivierenden Personalführung handelt es sich um ein Führungsverhalten, das darauf ausgelegt ist, die Arbeits- und Leistungsmotivation der jeweiligen Mitarbeiter*innen maßgeblich zu steigern. Entsprechender Ansatz lässt sich insbesondere in dem auf Hersey und Blanchard zurückgehenden Reifegradmodell der Führung sowie der Weg-Ziel-Theorie der Führung, die wiederum auf Evans und House zurückzuführen ist, erkennen.
Reifegradmodell der Führung
Ziel des in den 1970er Jahren entwickelten Reifegradmodells ist es, Führungskräften eine Orientierungshilfe dafür zu geben, je nach Entwicklungsstand und Qualifikationen der Arbeitnehmer*innen situativ den richtigen Führungsstil zu wählen. Das Modell verbindet dabei Elemente aus aufgabenorientierten mit mitarbeiterorientierten Führungsstilen. Die Idee ist also, dass der jeweilige Führungsstil auf den sogenannten Reifegrad der beschäftigten Person abgestimmt werden muss. Dieser setzt sich zusammen aus der individuellen Motivation, auch psychische Reife genannt, sowie den jeweiligen Qualifikationen, die auch als Arbeitsreife bezeichnet werden. Das Modell geht dabei von der Annahme aus, dass sich sämtliche Arbeitnehmer*innen einem von vier Reifegraden zuordnen lassen, denen jeweils ein entsprechender Führungsstil zukommt. Obwohl das Reifegradmodell noch heute oftmals in Managementseminaren gelehrt wird, ist aufgrund der schwierigen empirischen Überprüfbarkeit wissenschaftlich weiterhin hinterfragt, ob das Modell funktioniert. Darüber hinaus wird dem Modell oft eine zu große Abhängigkeit von subjektiven Kenngrößen und Einschätzungen sowie eine zu unpräzise Formulierung, durch die oftmals schwerwiegende Fehlinterpretationen entstehen, vorgeworfen, weshalb es weitgehend als sehr fehleranfällig gilt.
Weg-Ziel-Theorie
Die ebenfalls in den 1970er Jahren entwickelte Weg-Ziel-Theorie geht davon aus, dass Führungskräfte ihre Führungsentscheidungen so treffen müssen, dass die Mitarbeiter*innen zu jedem Zeitpunkt ein attraktives Ziel vor Augen haben und darüber hinaus der Auffassung sind, entsprechendes Ziel auf dem aktiv verfolgten Arbeitsweg wirklich erreichen zu können. Komponenten der motivierenden Personalführung werden im Rahmen entsprechender Theorie sowohl als Weg-Komponente als auch als Ziel-Komponente bezeichnet. Die praktische Umsetzung der jeweiligen Komponente ist dabei insbesondere abhängig von der individuellen Motivationsstruktur der beschäftigten Person. Wird also ein*e Arbeitnehmer*in in erster Linie von Erfolgsmotivation angetrieben, so ist von Seiten der Führungskraft weniger Arbeitsmotivation notwendig. Der Führungskraft kommt hier also die Aufgabe zu, die Mitarbeitermotivation durch eine individuelle Dosierung von Weg-Ziel-Komponenten aufrecht zu erhalten.