Hawthorne Effekt
Hawthorne Effekt Definition
Der sogenannte Hawthorne Effekt ist erstmals bei einer zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Hawthorne Werken der Western Electric Company durchgeführten empirischen Untersuchungsreihe aufgefallen, bei der es ursprünglich darum ging, den Zusammenhang von physischen Arbeitsbedingungen wie Pausenregelungen oder Gestaltung des Arbeitsumfeldes und der Arbeitsleistung zu untersuchen. Ergebnis der Studie war allerdings nicht wie zu Beginn angenommen eine Veränderung der Arbeitsleistung in Abhängigkeit von physischen Arbeitsbedingungen, sondern eine Erhöhung der Effizienz basierend auf dem Wissen, dass die Veränderung der Arbeitsleistung untersucht wird. Konkret bedeutet das, dass der Hawthorne Effekt Verhaltensänderungen beschreibt, die auf der Grundlage basieren, dass die jeweiligen Probandinnen und Probanden wissen, dass sie Teilnehmende einer Studie sind. Diese Erkenntnis gilt seit dem als Beweis dafür, dass die Arbeitsleistung maßgeblich von sozialen und psychologischen Faktoren abhängt.
Als zweite maßgebliche Erkenntnis des Versuchs gilt die Tatsache, dass der Mensch zu mehr imstande ist, als er eigentlich annimmt.
Hawthorne Effekt im HR-Management
Aus dem Hawthorne Effekt ergibt sich für das Human Resources Management der Anspruch, das volle Potenzial der Mitarbeiter*innen zu aktivieren und auszuschöpfen. Dies soll vor allem dadurch geschehen, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen einzelnen Arbeitskräften, aber auch zu Kundinnen und Kunden sowie Lieferantinnen und Lieferanten, aktiv mitgestaltet werden. Darüber hinaus spielen Begriffe wie Sinnstiftung und Visionsvermittlung im aktuellen HR-Management mit Blick auf den Hawthorne Effekt eine zunehmende Rolle.