Feel-Good-Manager
Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an ein Unternehmen zu binden und gleichzeitig zu Höchstleistungen anzuspornen, ist die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit unumgänglich. Hier kommt der Feel-Good-Manager ins Spiel. Welche Rolle er im Unternehmen einnimmt, was seine genauen Aufgaben und Tätigkeiten sind und warum er wichtig ist, lesen Sie hier!
Was ist ein Feel-Good-Manager?
Der Feel-Good-Manager, auch als Chief Happiness Officer oder Chief Culture Officer bezeichnet, hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass sämtliche Unternehmensbereiche nachhaltig verbessert werden, sodass positive Veränderungen hinsichtlich Wohlbefinden, Motivation und Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens beobachtet werden können. Es geht also darum, die Mitarbeiterbedürfnisse wahrzunehmen und eine konstruktive Zusammenarbeit zu fördern. Dazu können verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise das Einführen flexibler Arbeitszeiten, die Organisation von Teamevents oder das Stattgeben von Home-Office, ergriffen werden.
In der Regel sind Feel-Good-Manager in der Personalabteilung angesiedelt, in der sie ein Verbindungsglied zwischen den Führungskräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern darstellen.
Obwohl der Jobtitel darauf hindeutet, dass der Stelleninhaber eine Managementposition innehat, verfügt er jedoch nicht über ein Weisungsrecht gegenüber den anderen Arbeitskräften.
Da die Position des Feel-Good-Managers auf dem deutschen Arbeitsmarkt noch recht neu ist, findet man sie bisher am ehesten in Verbindung mit dem Office Manager, als Office & Feel-Good-Manager und in anderen denkbaren Kombinationen mit einer HR-Stelle.
Das Jahresgehalt eines Feel-Good-Managers fängt dabei in der Regel bei 40.000 Euro an. Je nach Größe und Umsatz des Unternehmens, Vorbildung und Berufserfahrung kann das Gehalt allerdings auch deutlich höher liegen und bis zu circa 75.000 Euro betragen.
Ziele des Feel-Good-Managers
- Authentische Unternehmensentwicklung herbeiführen
- Schaffen einer positiven Unternehmenskultur
- Arbeitgeberattraktivität steigern
- Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen, indem die individuellen Bedürfnisse anerkannt und wertgeschätzt werden
- Mitarbeiterbindung stärken
- Leistungsbereitschaft und Leistungsvermögen steigern
- Psychische und physische Mitarbeitergesundheit verbessern
- Fehlzeiten minimieren
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Aufgaben und Tätigkeiten eines Feel-Good-Managers
Da der Feel-Good-Manager alle Arbeitskräfte gleichermaßen ansprechen und erreichen soll, nimmt er im Unternehmen eine Schnittstellenfunktion ein, bei der er prinzipiell mit allen Abteilungen gleichermaßen zusammenarbeitet. Aus diesem Grund gibt es hinsichtlich der konkreten Aufgaben zahlreiche Schnittstellen mit der Personalentwicklung. Das Aufgabengebiet setzt sich dabei aus konzeptionellen, administrativen und kaufmännischen Tätigkeiten zusammen:
- Interne Kommunikation: Insbesondere die Durchführung von Feedbackgesprächen und Umfragen hinsichtlich der Ermittlung der Mitarbeiterbedürfnisse und des Betriebsklimas
- Beratung zu Zeit- und Selbstmanagement
- Organisation von Teamevents und Teambuilding-Maßnahmen
- Konfliktmanagement
- Unterstützung des Onboardings bzw. Offboardings
- Planung und Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen, wie z. B. der Schaffung von Beratungsangeboten hinsichtlich Fitness und Ernährung oder der Organisation von Firmensport
- Verbessern der Arbeitssicherheit
- Arbeitsplatzbezogener Sprachunterricht
- Planung von Weiterbildungen und Workshops
- Einführung von Mitarbeiter-Boni, Gewinnspielen und anderer Vergütungssysteme
- Verbessern der Büroatmosphäre
- Ggf. Facility Management
Aus- und Weiterbildung eines Feel-Good-Managers
In Deutschland gibt es bisher keine staatlich anerkannte Ausbildung oder einen Studiengang für den Beruf des Feel-Good-Managers, sodass der konkrete Jobtitel nur über private Bildungsträger erworben werden kann. Die praktische Weiterbildung für den Job ähnelt dabei einer beruflichen Zusatzqualifikation. Da die Bezeichnung „Feel-Good-Manager“ allerdings bisher nicht rechtlich geschützt ist, variieren die Zulassungsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalte sowie die Ausbildungsdauer.
Die meisten Schulungsanbieter setzen im Durchschnitt 80 bis 120 Unterrichtsstunden für die Weiterbildung an. Dabei werden verschiedene Inhalte bearbeitet, zu denen unter anderem die Folgenden gehören:
- Rahmenbedingungen für Feel-Good-Management im Unternehmen
- Aufbau und Organisation verschiedener Unternehmenskulturen
- Umsetzungsmöglichkeiten von Feel-Good-Maßnahmen
- Arbeit der HR-Abteilung hinsichtlich Personalentwicklung, Personalmarketing und Teambuilding
- Merk- und Präsentationstechniken
- Interne und Externe Kommunikation
- Konfliktmanagement
- Grundlagen des Arbeitsrechts
- Möglichkeiten der Datenerhebung
- Verschiedene Bürokonzepte, u. a. hinsichtlich Ergonomie, Raumgestaltung, Arbeitsplatzgestaltung etc.
In vielen Unternehmen ist eine solche Fortbildung allerdings keine Pflichtvoraussetzung für die Stellenbesetzung des Feel-Good-Managers, da oft davon ausgegangen wird, dass eine Berufsausbildung oder ein Studium im Bereich Personalwesen oder Kommunikation vollkommen ausreichend sind. Darüber hinaus vermitteln auch Studiengänge wie Psychologie, Wirtschaftswissenschaften oder Soziologie wichtige Kompetenzen für den praktischen Arbeitsalltag.
Dabei gehören zu den maßgeblichen Kompetenzen eines Feel-Good-Managers unter anderen:
- Managementkompetenz, d. h. die Fähigkeit, Aufgaben, Prozesse und Menschen nicht nur zu organisieren, sondern langfristig auch zu steuern.
- Fachkompetenz, d. h. Hintergrundwissen in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise Gesundheitsmanagement, Eventmanagement oder Kommunikation
- Soziale Kompetenz, d. h. die zwischenmenschliche Fähigkeit zur Führung und zur Bildung und Verteidigung eines eigenen Standpunkts, bei gleichzeitig emphatischem Auftreten
- Kommunikationskompetenz, d. h. die Fähigkeit sich wirkungsvoll mit seinen Mitmenschen zu verständigen und aufkommende Konflikte zu lösen
- Kreativität, d. h. die Fähigkeit, Neues zu schaffen und Lösungen für bestehende Probleme zu entwickeln