Empowerment
Empowerment Definition
Der Begriff Empowerment bedeutet im Deutschen so viel wie „Ermächtigung“ oder „Stärkung der Eigenmacht und Autonomie“. In wirtschaftlicher Hinsicht beschreibt er dementsprechend einen Führungsstil, bei dem es zu einer Erweiterung von Autonomie sowie Verantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um den eigenen Arbeitsplatz kommt. Praktisch bedeutet dies eine direkte Weitergabe von Entscheidungsgewalt sowie Entscheidungsbefugnissen und damit den Abbau bestehender Hierarchiestrukturen.
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Differenzierung wirtschaftlicher und psychologischer Ansatz
Der psychologische Ansatz des Empowerments basiert auf der Idee, den Menschen zur Entdeckung der eigenen Stärken und Fähigkeiten zu ermutigen und ihm eine Hilfestellung bei der Aneignung von Autonomie zu geben. Zentraler Punkt ist also die Selbstbefähigung des Individuums. Das bildet die Grundlage des wirtschaftlichen Ansatzes von Empowerment. Die Idee hier ist, Verantwortung schrittweise an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens zu übertragen, sodass ihnen langfristig mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten und Autonomie zukommen. Dadurch ändert sich die Rolle der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weg von einer passiven Befehlsempfängnis hin zu einer aktiven Rolle. Voraussetzung hierfür ist, dass ein gewisses unternehmerisches Denken, Kundenorientierung sowie die Identifikation mit dem Unternehmen zum Eigenantrieb der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören.
Ergebnisse dieses Empowerment Prozesses sind der Abbau von Hierarchien, die Demokratisierung eines Unternehmens sowie der Abbau von bürokratischen Hindernissen. Das führt nicht nur dazu, dass die Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig gesteigert wird, sondern es kann darüber hinaus die Produktivität eines Unternehmens steigern. Denn ohne Empowerment können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt selbst handeln, wenn ihnen dysfunktionale Arbeitsabläufe auffallen, als dass sie sich erst an ihren direkten Vorgesetzten wenden, der wiederum mit der Führungsebene in Kontakt tritt. Die alte Vorgehensweise kostet nicht nur Zeit, sondern ist außerdem ein Grund, weshalb viele Probleme sowie Verbesserungsvorschläge untergehen.
Empowerment Voraussetzungen und Umsetzung
Befugnisse
Um Empowerment in einem Unternehmen umzusetzen, müssen die Entscheidungs- sowie Handlungsspielräume der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erweitert werden. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn ein tiefergehendes Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiterin und Mitarbeiter sowie der Führungskraft herrscht und die Führungsperson der beschäftigten Person zutraut, wichtige Entscheidungen selbstständig zu treffen.
Qualifikationen
Damit die angestellten Personen eines Unternehmens fachlich sinnvolle Entscheidungen treffen können, ist es wichtig, dass sie qualifiziert sind und ihre Fähigkeiten stetig mittels Fort- und Weiterbildungen ausbauen sowie ihren Aufgaben anpassen.
Informationsfluss
Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens Verantwortung übernehmen und zielführende Entscheidungen treffen können ist es wichtig, dass sie Zugang zu jeglichen Informationen bezüglich Unternehmensstrategie, Gewinn, Produktivität sowie Marktanteil haben.
Motivation
Ziel dieses Aspekts des Empowerments ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre Ängste und Sorgen bezüglich der Eigenständigkeit zu nehmen und sie nachhaltig darin zu bestärken, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Hier fungiert Empowerment also maßgeblich im Sinne der Bestätigung.
Empowerment Schwierigkeiten
Der Abbau von Hierarchiestrukturen bringt zwar einige Vorteile mit sich, ist aber in der Praxis nicht immer ohne Probleme umzusetzen. Oftmals hadern Führungspersonen mit der Abgabe von Verantwortung und damit Macht, da sie Angst vor einem Kontrollverlust haben. Darüber hinaus ist Macht im Allgemeinen etwas Erstrebenswertes, wodurch Verantwortung motivierend wirken kann. Eine Abgabe von Macht kann somit also zur Demotivation der Führungsperson führen.