Demographischer Wandel
Demographischer Wandel Definition
Der demographische Wandel beschreibt Veränderungen innerhalb der Bevölkerungsstruktur eines Landes. Dabei geht es vor allem um die langfristige Entwicklung anstelle von kurzfristigen Veränderungen.
Die vier hauptsächlich betrachteten Aspekte sind:
- Altersstruktur und Lebenserwartung
- Entwicklung der Geburten- und Sterberate
- Wanderungssaldo (= Migration von und nach beispielsweise Deutschland)
- Quantitatives Verhältnis der Geschlechter
Für Deutschland sagen Expertinnen und Experten einen langfristigen Bevölkerungsrückgang sowie eine Bevölkerungsüberalterung durch Anstieg der Lebenserwartung und Rückgang der Geburtenrate voraus. Diese Entwicklungen wirken sich stark auf die Arbeitswelt, insbesondere auf Arbeits-, Absatz- sowie Gesundheitsmarkt und staatliche Sozialsysteme aus.
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Demographischer Wandel Ursachen
Die Ursachen für einen demographischen Wandel lassen sich in Deutschland besonders in einem Rückgang der Geburtenrate sowie in einem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung finden.
Rückgang der Geburtenrate | Höhere Lebenserwartung |
Veränderter Lebensstil | Bessere medizinische Versorgung |
Emanzipation | Mehr Hygiene |
Anti-Baby-Pille | Bessere Lebensverhältnisse/mehr Wohlstand |
Schlechtere Vereinbarkeit von Karriere und Familie | Gesündere Ernährung |
Veränderte Partnerschaften |
Demographischer Wandel: Auswirkungen auf Arbeitswelt
Der demographische Wandel hat vor allem eine Verknappung der Ressource Personal zur Folge, was im Rahmen des „War for Talents“ zu einer Erhöhung der Bedeutung von Recruiting sowie Employer Branding führt. Durch den Mangel an jungen Nachwuchskräften steigt außerdem der Altersdurchschnitt der beschäftigten Personen eines Unternehmen.
Möglichkeiten, dem demographischen Wandel entgegenzuwirken
Sämtliche unternehmensinterne Maßnahmen bezügliche des Umgangs mit dem demographischen Wandel werden von einem Demographiemanagement gesteuert. Die Hauptherausforderung liegt dabei darin, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit trotz sinkender oder alternder Belegschaft aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund werden Investitionen im Bereich Personal im Hinblick auf berufliche Kompetenzen, Mitarbeitergesundheit sowie Mitarbeitermotivation getätigt. Durch eine Attraktivitätssteigerung im Rahmen des Ausbaus einer guten Arbeitgebermarke mittels eines positiven Employer und Employee Brandings soll der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt standgehalten werden, die durch einen von einer sinkenden Geburtenrate ausgelösten Mangel an jungen Nachwuchsarbeitskräften entsteht. Darüber hinaus soll die Erschließung von bisher nicht vollständig genutzten Erwerbspotenzialen dazu führen, einem unternehmensinternen Arbeitskräftemangel vorzubeugen. Hierbei können Unternehmen zum Beispiel Teilzeitbeschäftigen, unbeschäftigten Frauen, Arbeitslosen oder Menschen mit Migrationshintergrund mit speziellen Angeboten wie beispielsweise Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, einer besseren Vereinbarkeit von Karriere und Familie durch angepasste Arbeitszeitmodelle oder einer altersgerechten Arbeitsplatzgestaltung entgegenkommen, um sich dadurch neue Arbeitskräfte zu sichern. Darüber hinaus setzen bereits heute zahlreiche Unternehmen auf eine Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland, um dadurch nicht nur ihren Arbeitskräftebedarf zu sichern, sondern darüber hinaus ihre Innovationsfähigkeit und Kreativität durch kulturell bedingte Variationen innerhalb einer Problemlösung auszubauen. Weitere Maßnahmen sind eine strukturierte Wissensweitergabe von älteren an jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder der Ausbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, welches über eine ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze hinausgeht, indem es beispielsweise kostenlose ärztliche Vorsorgeuntersuchungen oder Sportangebote anbietet.