Cultural Fit
Definition Cultural Fit
Der „Cultural Fit“ beschreibt den Grad der Übereinstimmung zwischen sich bewerbenden Personen und einem Unternehmen, gemessen an persönlichen Werten sowie der Arbeitsweise. Die dahinterstehende Idee ist, dass ähnliche Werte zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und damit zu einer höheren Mitarbeiterbindung führen.
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Bedeutung Cultural Fit
Das Ziel des modernen Recruitings ist es, Arbeitskräfte zu finden, die nicht nur fachlich, sondern auch persönlich passend für ein Unternehmen sind, um dadurch zu vermeiden, dass zu große Differenzen das Betriebsklima nachhaltig negativ belasten. Außerdem wird darauf abgezielt, durch übereinstimmende Wertvorstellungen sowie Arbeitsweisen die Teamfähigkeit sowie Mitarbeiterzufriedenheit auszubauen und die interne Kommunikation zu verbessern.
Darüber hinaus gilt das Konzept des Cultural Fit als Teil des Employer Branding, da die Erfahrungen, die ein*e Mitarbeiter*in in einem Unternehmen macht, nach außen gelangen und dadurch das Unternehmensimage stark prägen. Fühlt sich ein*e Mitarbeiter*in also beispielsweise unwohl, da sie oder er andere Werte vertritt als das Unternehmen, für das die entsprechende Person arbeitet, so übt diese Kritik aus und beeinflusst damit das Image des Unternehmens. Aus diesem Grund ist es maßgeblich, für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu sorgen.
Vorteile Cultural Fit
- Höhere Unternehmensloyalität, da sich Mitarbeiter*innen aufgrund ähnlicher Werte etc. persönlich mit dem Unternehmen identifizieren
- Schnelleres Onboarding neuer Mitarbeiter*innen, da ihre Arbeitsweisen mit denen des Unternehmens ähnlich sind
- Motiviertere und leistungsfähigere Mitarbeiter*innen durch eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit
- Mitarbeiter*innen bleiben im Durchschnitt länger bei einem Unternehmen
- Geringere Fehlbesetzungsquote, was zu einer Einsparung zeitlicher sowie finanzieller Mittel führt
Diversität trotz Cultural Fit
Die Gefahr, die durch ein fehlerhaft durchgeführtes Recruiting im Rahmen des Cultural Fit entsteht, ist die, dass sich die Mitarbeiter*innen langfristig zu sehr ähneln und es dadurch im Unternehmen an Vielfältigkeit mangelt. Dies gilt es zu vermeiden, indem bei einer möglichen Einstellung sowohl der sogenannte „supplementary fit“ als auch der „complementary fit“ beachtet werden. Während der „supplementary fit“ die Charaktereigenschaften und Attribute er sich bewerbenden Person widerspiegelt, die auch Teil der Unternehmenskultur sind, werden mittels des „complementary fit“ persönliche Charakteristika und Vorstellungen der Person beleuchtet, die in einem Unternehmen noch fehlen. Im Idealfall stimmen durch das Untersuchen beider Faktoren die Werte der Mitarbeiter*innen untereinander also überein. Es gibt jedoch trotzdem weiterhin eine Diversität, um durch eine facettenreiche Unternehmenskultur langfristig die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens auszubauen.
Anwendungsmöglichkeiten von Cultural Fit im Recruiting
Es mangelt zur Zeit noch an standardisierten Testverfahren, um im Rahmen des Recruiting Prozesses den Fit einer sich bewerbenden Person verlässlich zu prüfen.
Das am weitesten verbreitete Verfahren ist klassischerweise der direkte Dialog im Rahmen des Vorstellungsgesprächs. Idealerweise entsteht hier eine richtige Gesprächssituation, statt eines reinen Interviews, in der auch Fragen gestellt werden, die von den klassischen Fragen abweichen. Folgende Fragen gelten als sinnvolle Fragen zur Beurteilung des Cultural Fit eines Bewerbers:
- Wie würden Sie ein für Sie persönlich ideales Arbeitsumfeld definieren?
- Was ist die in Ihren Augen effizienteste Feedback-Methode, die eine Unternehmensleitung anwenden kann?
- Wie stehen Sie zu Freundschaften innerhalb eines Kollegiums?
Darüber hinaus kann außerdem Smalltalk betrieben werden, um weitere persönliche Details über die Bewerberin oder den Bewerber zu erfahren. Wichtig ist jedoch, allen Personen trotzdem ähnliche Fragen zu stellen, um die Möglichkeit der Vergleichbarkeit zu behalten.