Boreout-Syndrom
Boreout-Syndrom Definition
Das Boreout-Syndrom beschreibt die Erkrankung von Arbeitskräften am Arbeitsplatz aufgrund anhaltender Langeweile und Unterforderung. Dadurch stellt es die gegensätzliche Dimension zum sogenannten Burnout, der langfristigen Überlastung im beruflichen oder privaten Alltag, dar.
Während Langeweile oft durch den temporären Mangel an Aufgaben und Herausforderungen ausgelöst wird, erfolgt beim Boreout ein tatsächlicher Angriff des identitätsstiftenden Selbstwertgefühls, da der Arbeitskraft persönliche Anerkennung sowie eine Sinnhaftigkeit der Aufgaben fehlen. Dadurch wird bei ihr ein Gefühl der Austauschbarkeit erzeugt, was weit über gewöhnliche Langeweile hinausgeht.
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Boreout-Syndrom Symptome
Beim Boreout-Syndrom herrscht oft eine grundlegend andere Arbeitssituation als beim Burnout-Syndrom, trotzdem treten zunächst oftmals ähnliche Symptome auf:
- Unzufriedenheit im Job
- Gereiztheit & Stress im Arbeitsalltag
- Gesteigerte Aggressivität
- Antriebs- & Lustlosigkeit
- Plötzliches introvertiertes Verhalten
- kaum Kommunikation
- pessimistische Grundstimmung
- Deutliche Distanz zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Arbeitsinhalten
- Suchtprobleme (Alkohol, Betäubungsmittel, Essstörungen)
- Tinnitus
- Anhaltendes Schwindelgefühl
- Magenbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Infektionsanfälligkeit
- Depressionen
Boreout-Syndrom Ursachen
Ein Boreout wird maßgeblich von zwei Faktoren ausgelöst. Zum einen ist es die falsche Arbeit, sei es in qualitativer oder in quantitativer Hinsicht. Nimmt ein*e Arbeitnehmer*in ihre oder seine Tätigkeit als sinnlos wahr, so führt dies zu einem Ausbleiben persönlicher Erfolge, was Lustlosigkeit fördert und Motivation senkt. Ähnliches kann dann geschehen, wenn ein*e Mitarbeiter*in monoton die gleiche, oft wenig anspruchsvolle Tätigkeit ausführt, anstatt mit regelmäßig variierenden Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert zu sein. Der zweite Faktor, der das Boreout-Syndrom ausschlaggebende beeinflusst, ist die Unternehmenskultur. Geringe Wertschätzung, geringes persönliches Feedback und Mobbing tragen stark dazu bei, dass sich ein*e Mitarbeiter*in in ihrer oder seiner Arbeitssituation sowie mit seinen Aufgaben unwohl fühlt. Ein solches anhaltendes Unwohlsein sowie der Mangel an Wertschätzung können zu einem Boreout führen.
Boreout-Syndrom Betroffene
Bei Menschen, die sich in einer langfristigen, festen Anstellung befinden, ist das Risiko, an einem Boreout zu erkranken, oft deutlich höher als bei Freiberuflern oder Selbstständigen. Betroffen sind weitgehend gut ausgebildete Personen, die in ihrem Job unter starren Unternehmensstrukturen und Hierarchien leiden. Oft sind sie überqualifiziert und müssen darüber hinaus in Kauf nehmen, dass Kreativität sowie Eigeninitiative von ihnen nicht erwünscht sind.
Boreout-Syndrom Auswege
Um einem Boreout vorzubeugen, ist die Erzeugung positiven Stresses sinnvoll. Dieser kann die Leistungsfähigkeit und Motivation steigern und dabei helfen, eine positive Grundstimmung auszulösen. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, sucht sich eine Arbeitskraft, die in ihrem Job unterfordert ist, einen intellektuellen Ausgleich in ihrer Freizeit, um somit sicherzustellen, dass ihr Geist gefordert und beschäftigt ist. Innerhalb des Jobs kann es zudem sinnvoll sein, die Möglichkeit von Mitarbeitergesprächen zu nutzen, um neue Perspektiven, Ideen und Arbeitsfelder mit der entsprechenden vorgesetzten Person zu besprechen. So können dann realistische Arbeitsziele vereinbart sowie konstruktive Feedbackoptionen entwickelt werden, die dabei helfen können, die Arbeitsmotivation und Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei ist es wichtig, die eigene Leistungsbereitschaft, Verantwortung sowie Tätigkeit so sachlich wie möglich zu reflektieren, um individuelle Lösungen zu finden. Helfen sämtliche Umstellungen sowie Anpassungen des Verantwortungs- sowie Tätigkeitsbereiches nichts, kann es helfen, den Arbeitsplatz zu wechseln.