Arbeit 4.0
Arbeit 4.0 Definition
Als „Arbeit 4.0“ wird der Wandel der Arbeitswelt bezeichnet, der durch die Einführung und weitgehende Verbreitung digitaler Technologien entstanden ist. Entsprechende Transformation betrifft sowohl die Produktionsarbeit als auch die Wissens- und Entwicklungsarbeit, betroffen sind also nicht nur die Produktfertigung, sondern darüber hinaus auch die tiefergehende Änderung von Organisations- und Führungsstrukturen.
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Begriffsdifferenzierung „New Work“
Als „New Work“ wird der strukturelle Wandel der Arbeitswelt aufgrund der zunehmenden Globalisierung, Digitalisierung sowie der sich verändernden Anforderungen und Bedürfnisse der Generation Y beschrieben. Der Begriff geht auf den österreichisch-amerikanischen Sozialphilosophen und Anthropologen Professor Doktor Frithjof Bergmann zurück, der ihn Ende der 70er Jahre als Gegenmodell zum klassischen Kapitalismus entwickelt hat und sich durch ihn neuen Arbeits- und Beschäftigungsformen zuwandte. Heute gilt der Begriff New Work als Oberbegriff für sämtliche moderne Veränderungen am Arbeitsplatz, die sich insbesondere auf die Mitarbeiterbedürfnisse konzentrieren.
Während der Begriff „Arbeit 4.0“ sich auf den Wandel der gesamten Arbeitswelt bezieht, also sämtliche Unternehmensbereiche und Branchen umfasst, liegt der Fokus des Ausdrucks „New Work“ in erster Linie auf dem Wandel von Sinn- und Wertfragen hinsichtlich der individuellen Erwartungen einer Arbeitskraft an die Arbeitswelt. Es kann also gesagt werden, dass die beiden Konzepte nicht völlig voneinander zu trennen sind.
Arbeit 4.0 historische Entwicklung
Arbeit 1.0
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat in Europa die sogenannte „industrielle Revolution“ stattgefunden. Diese führte in weiten Teilen zu einem Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Es kam also zu einer Verschiebung der Bedeutung der einzelnen Wirtschaftssektoren.
Diese Verschiebung gilt bis heute als Grundlage für die beschleunigte Entwicklung von Technik, Produktivität und Wissenschaften.
Arbeit 2.0
Auf die industrielle Revolution folgte Ende des 19.Jahrhunderts die sogenannte zweite industrielle Revolution.
Maßgebliche Neuerungen waren neben der Fließbandarbeit sowie dem Aufkommen der Massenproduktion außerdem die Verbreitung neuer Organisationsformen (z. B. Fordismus/ Taylorismus) sowie die schrittweise Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Arbeit 3.0
Ende der 1970er Jahre hat in Europa die dritte industrielle Revolution begonnen. Hier sind erstmals Industrieroboter und Computer kommerziell eingesetzt worden, um die menschliche Arbeitskraft zu ergänzen. Der Fortschritt der IT stand hierbei klar im Vordergrund.
Arbeit 4.0
In dieser Phase der wirtschaftlichen Entwicklung steht alles im Zeichen der Digitalisierung. Sämtliche Entwicklungen und Entscheidungen sind von Technologien geprägt. Dadurch verändert sich nicht nur die Produktion, sondern auch die Anforderungen, die hinsichtlich ihrer Qualifikationen an die Arbeitnehmer*innen gestellt werden.
Arbeit 4.0 Herausforderungen und Veränderungen
- Das Konzept des dezentralen Arbeitens verbreitet sich immer mehr. Immer mehr Arbeitnehmer*innen arbeiten im Homeoffice oder remote. Daraus ergibt sich, dass sich die Bedeutung des klassischen Arbeitsplatzes verringert.
- Ebenfalls eine Konsequenz des dezentralen Arbeitens ist die Überdenkung des Konzeptes “Arbeitsplatz”. So ist das Konzept der New Workspaces entstanden, das Möglichkeiten wie „Desk Sharing“ oder „Coworking-Spaces“ bietet.
- Durch die Zeit- und Ortsunabhängigkeit des Arbeitens gewinnt die online Vernetzung der Arbeitskräfte untereinander maßgeblich an Bedeutung, da ein Großteil der unternehmensinternen Kommunikation über Chatplattformen oder Videokonferenztools erfolgt.
- Es erfolgt der Einsatz neuer Technologien. Arbeitnehmer*innen arbeiten also zunehmend digital, die Arbeit findet also fast ausschließlich am Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone statt.
- Neue Führungsmethoden finden Anwendung
- Mitarbeiter*innen werden im Optimalfall in Prozess- und Produktinnovationen einbezogen
- Auf dem Markt entsteht ein Verhältnis, bei dem sich Konkurrent und Kooperation nicht ausschließen. Das heißt, Kooperation bei fortbestehendem Wettbewerb kann den Wettbewerbsvorteil einzelner Unternehmen verbessern.
- Die Work-Life-Balance als Verbindungsglied von Arbeits- und Sozialleben gewinnt maßgeblich an Bedeutung. Konkret ergeben sich daraus verschiedenen Maßnahmen, es kann allerdings gesagt werden, dass insbesondere die flexible Arbeitszeitgestaltung hier von besonderer Bedeutung ist.
- Hierarchiestrukturen innerhalb von Organisationen werden abgebaut, sodass selbstständiges Arbeiten und Eigeninitiative der Arbeitnehmer*innen gefördert werden
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